Kreuzkirche 1. Sanierungsabschnitt
Was haben wir geschafft und was liegt noch vor uns? (Stand Febuar 2016)
I. Maßnahmen
- In den Problemzonen zwischen den seitlichen Kupferdächern und dem schrägen Turmansatz, wo jahrzehnte lang Feuchtigkeit eingedrang, erfolgte eine Abdichtung, die den thermisch bedingten Verschiebungen der Materialien Ziegelstein, Kupfer und Holz gerecht wird. Dabei wurden auch traditionelle Verfahren wie die Verfugung durch Verstemmen mit Bleiwolle angewand.
- Zusätzliche Kupferbleche und Dachrinnen, die den Baustil der Kreuzkirche nicht nachhaltig verändern, sorgen ebenfalls dafür, dass an exponierten Stellen kein Regenwasser in das Mauerwerk dringt. Messonden, die die Feuchtigkeit im Mauerwerk des schrägen Turmschaftmauerwerks messen, wurden installiert.
- 830 Steine Ziegelsteine wurden im Mauerwerk ausgetauscht. Auf einer Fläche von 1500 Quadratmeter wurden die Fugen ausgestemmt und mit einem Kalkmörtel der ursprünglichen Rezeptur von 1898 versehen, die über 100 Jahre gehalten hat. Ausgespart wurde die Nordfassade und das Eingangsportals.
- Die Ertüchtigung des rostigen Ringankers war sehr aufwendig und notwending, da hier alle Spannungs- und gewichtskräfte zusammenlaufen und auf die Seitenmauern verteilt werden.
- Morsche Dachbalken wurden gegen neue ausgetauscht
- Die Bleiverglasung der oberen Nordfenster wurde saniert.
- Die Holzrahmen der Fenster nach Osten und Westen (Siegfried Assmann) wurden teilweise erneuert und gestrichen.
- Eine der neun Außentüren wurde exemplarisch restauriert.
- Der vergoldete Hahn erhielt eine neue Haut und steht wieder auf sicherem Sockel.
- Die Glocken wurden entrostet und mit den ursprünglichen Schlegeln von 1898 wieder bestückt. Sie erhielten eine neue Lederhalterung und breite Bronzedämpfer an den Anschlagstellen, damit unsere alten selten schönen Stahlglocken geschont werden und zugleich einen warmen Glockenton erzeugen.
- Mehr als 150 Liter Taubendreck wurde aus den oberen Etagen des Turmes durch eine Spezialfirma entsorgt.
- Hinzu kamen Maßnahmen, die eigentlich in den 2. Sanieurngsabschnitt gehörten, aber aufgrund der Dringlichkeit und der Handwerkerpräsenz vorgezogen wurden: z. B. die Erneuerung modernder Holzbretter im Eingangsbereich.
Allen Beteiligten, die durch ihre kleine oder große Spende oder Fördermittel den 1. Sanierungsabschnitt untertstützt haben, dankt der Krichengemeinderat der Ev.-Luth. Tabita-Kirchengemeinde Ottensen- Othmarschen sehr herzlich. Für den 2018 anstehenden 2. Sanierungsabschnitt, der sicher nicht so umfangreich und teuer sein wird, wie ursprünglich veranschlagt (statt 500.000 werden es ca. 350.000 Euro sein), brauchen wir weiterhin finanzielle Unterstützung. Er umfasst weitgehend innere Massnahmen und die Nordfassade, die uns schon jetzt sehr zu schaffen macht. Auf dem Dach über dem Eingang wurde im Dezember 2015 Grünwuchs entfernt, der die Fugen bereits unerwartet starkt zerstört hatte. Lose Ziegelsteine drohten vom Dach auf die Eingangstreppe zu fallen und wurden provisorisch (Gewährleistung ein Jahr!) festgeklebt. Auch die Regenwasserabführung im Erdbereich ist defekt. Wahrscheinlich müssen wir hier Massnahmen vorziehen. Wir würden uns auch freuen, wenn sich unser „kleiner" Bauausschuss angesichts der Herausforderungen vergrößern würde. Leute, die Interesse am Erhalt unserer baulich interessanten Gebäude haben und etwas Fachwissen besitzen, sind herzlich willkommen.
II. Kosten des 1. Sanierungsabschnittes
1. Eigenmittel der Gemeinde und privater Unterstützer: 376.700 €
- aus vorhandenen Rücklagen der Gemeinde 105.000 €
- Spenden, Erbschaft und Zuweisungen von Privatpersonen und Firmen: 146.900 €
- Verwendung der Gewinnausschüttungen des Kirchengemeindeverbands Altona für die Jahre 2010 bis 2013: 70.000 €
- Verwendung der Kirchensteuermehrzuweisungen 2012 bis 2015 54.800 €
2. Fördermittel von Stiftungen, öffenlichen Mitteln und kirchlichen Einrichtungen: 332.500 €
- Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes 130.000 €
- Denkmalschutz der Stadt Hamburg 35.000 €
- Ev.-Luth. Kirchenkreis Hamburg-West/Süd-Holstein 126.000 €
- Landeskirchenamt in Kiel der Ev.- Luth. Kirche in Norddeutschland 7.500 €
- Stiftung zur Bewahrung Kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) 9.000 €
- Private Stiftung Denkmalpflege Hamburg 20.000 €
- Gerd und Gesa Knoll Stiftung 5.000 €
GESAMTKOSTEN 723.300 Euro
III. Fotos vom 1. Sanierungsabschnitt der Kreuzkirche Ottensen (2013-2014)
Fotos: Matthias Kaiser
![]() |
Die geschmiedeten Schlegel von 1898 mit neuen Bronzedämpfern zur Schonung der wertvollen Stahlglocken von der Bochumer Hütte (ebenfalls von 1898) ergeben einen weichen Klang |